17. März 2025

#SpotlightOnEdTechs
Innovation in der digitalen Bildungslandschaft

„Digitale Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe an einer digitalen Welt“, kommentiert unser Geschäftsführer Matthias Graf von Kielmansegg die Relevanz von EdTechs für die deutsche Bildungslandschaft. „EdTechs können wie kaum andere Innovationen im Bildungsbereich, vor allem im Bereich der digitalen Bildung, vorantreiben.“

Aber was genau sind eigentlich EdTechs?

Diese Frage wollen wir in den kommenden Wochen beantworten, indem wir in die Welt von Start-Ups eintauchen, die sich – genau wie wir bei der Vodafone Stiftung Deutschland – mit digitaler Bildung auseinandersetzen und eine besondere Leidenschaft für Bildung und Innovationen im Bildungssektor haben.

Mit unserer Beitragsserie #SpotlightOnEdTechs stellen wir ausgewählte Jungunternehmen vor, die sich für die Förderung von Innovation im deutschen Bildungssystem einsetzen.

Wir möchten aufzeigen, welche positiven Einflüsse diese Unternehmen auf das Bildungswesen in Deutschland haben können. Dabei hat jeder der Ansätze das Potenzial, die Bildung in Deutschland nachhaltig zu verbessern und zu bereichern.

Also: Vorhang auf und #Spotlight an!

Heute stellen wir Brian vor:

Stellt euch bitte in drei Sätzen vor! Welche Bildungsbereiche oder Lernziele spricht euer Unternehmen an?

Brian ist ein KI-Assistent für die adaptive Lehre. Die Software unterstützt alle Fachbereiche, von den Geistes- und Sozialwissenschaften, zu wirtschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fächern, bis hin zur Fremdsprachlehre und Mathe. Wir werden an Universitäten und Schulen (ab Klasse 4) genutzt und helfen Lehrpersonen zu den besten Lehrpersonen der Welt zu werden.

Was motiviert euch und in welcher Entwicklungsphase befindet sich euer EdTech momentan?

Wir sind stolz darauf, die Zukunft adaptiver Bildung mitzugestalten. Mit kreative eingesetzter KI können wir Lernende individuell unterstützen und Lehrpersonen damit unter die Arme greifen: Für mehr Erfolg und mehr Spaß im Klassenzimmer.

Unser Unternehmen befindet sich in einer Wachstumsphase. Wir arbeiten bereits mit ca. 100 Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen zusammen. Durch den Preis für das Startup des Jahres an der didacta 2025 ist das Interesse noch einmal enorm gestiegen. Auch das motiviert uns, denn es sagt uns, dass unsere Lösung die Branche inspiriert.

Welchen Vorteil bietet eure Lösung im Vergleich zu traditionellen Bildungsmethoden? Welchen neuen Ansatz verfolgt ihr?

In der traditionellen Bildung ist das große Problem, dass ich weder wissen kann, wie ich einzelne Lernende am besten unterstützen kann, noch die Zeit dazu habe. Auch die formativen Feedbackschleifen, die ich den Lernenden gern bieten würde, sind mir schier unmöglich, da der Korrekturaufwand zu hoch ist. Übungen, die ich entwerfe, sind statisch und mögen für manche zu schwer und andere zu leicht sein. Kurzum, ich kann nicht wirklich individualisieren.

Bei uns ändert sich das alles. Wir nutzen KI, um Aufgaben an einzelne Lernende anzupassen und ihnen direkt in der Aufgabe Hilfestellung zu geben. Dadurch werden Übungen dynamisch und die Lernenden werden ganz individuell beim Lernen begleitet und durch mehrere Feedbackschleifen geführt. Die Lehrpersonen sehen all dies in einer Analytik Funktion und behalten dadurch Kontrolle und Übersicht. Damit können sie viel näher am eigentlichen Unterrichtsideal arbeiten.

Welche Veränderung oder Verbesserung in der Bildungslandschaft möchtet ihr mit eurer Lösung bewirken?

Individuelle, adaptive Lehre hat das Potenzial Bildungsungleichheit auszugleichen, da sie einzelne Lernende so unterstützt, wie es sonst nur durch private Nachhilfe möglich wäre, und selbst dort nur punktuell.

Gleichzeitig bietet adaptive Lehre die Antwort auf heterogene Klassenzimmer, da jede/jeder Lernende in ihrer oder seiner Individualität erkannt und betreut wird. Das bietet nicht nur eine große Verbesserung der Lernerfahrung, es verspricht ein ganz neues Unterrichtsgefühl aufseiten der Lehrpersonen. Diese gewinnen Informationen und Zeit, die es ihnen erlauben, sich auf die zwischenmenschlichen und sozialen Aspekte der Lehre zu konzentrieren. Gleichzeitig können sie die Materie mit den Lernenden zu vertiefen, da ihr KI-Assistent sicherstellt, dass die elementaren Kompetenzen selbstgesteuert erarbeitet wurden. Was man gern als „flipped classroom“ bezeichnet, wird dadurch zu mehr als nur Theorie.

Das Team hinter Brian:

Welche Rolle spielen Künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen in eurer Lösung und wie beeinflussen sie den Lernprozess?

Wir nutzen KI auf vielen verschiedenen Ebenen. KI hilft bei der Generierung der Übungen, ist in den Übungen selbst als Tutor involviert, gibt Feedback und fertigt Lernanalysen an. Wichtig ist uns allerdings, dass die KI flexibel und transparent bleibt, d.h. dass die Lehrpersonen sie genau so einstellen können, wie sie es wollen. Da gilt natürlich auch für das vermittelte Wissen, das klar definiert werden kann. Kurzum: Die Lehrperson bleibt in Kontrolle, die KI assistiert und nimmt Arbeit ab.

Wie unterstützt ihr die Personalisierung des Lernens und die Anpassung an individuelle Bedürfnisse oder Lernstile?

Personalisierung ist das Kernstück unseres Lerntools. Wir setzen dabei weniger auf schematische Lernpfade, bei denen Lernende nach Lerntypen klassifiziert werden und dann ohne eigenen Input diesem Pfad folgen. Bei Brian gibt es eine ständige, dynamische Betreuung. Bei uns sieht die KI direkt in der Aufgabe, was von den Lernenden verstanden wurde und was nicht und hilft genau dort. Die Lernenden sind aktive Teilnehmer in diesem Prozess, weil sie jederzeit Fragen stellen und sich die Aufgabe so erklären lassen können, wie es für sie am meisten Sinn ergibt. Denn nichts ist personalisierter als ein authentischer Dialog. Natürlich gewinnt die KI in diesem Prozess auch noch Informationen, die in der nächsten Übung mitgegeben werden können, wodurch die Adaption weiter verfeinert wird.

Wie könnte die Zusammenarbeit zwischen EdTechs und der Politik dazu beitragen, die digitale Bildung zu verbessern und Innovationen voranzutreiben?

Die Bildungspolitik muss erkennen, dass Software in den Schulen und Unis heutzutage mindestens genauso wichtig ist, wie Schulbücher/Lehrtexte. Den Bildungsinstitutionen müssen ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt werden, neue Tools anzuschaffen und Lehrpersonen zur Verfügung zu stellen. Wir EdTechs übernehmen dann die Innovation und auch die Arbeit, diese Tools so nutzerfreundlich zu machen, dass auch weniger technikaffine Lehrpersonen gerne damit arbeiten.

Welche Unterstützung oder Ressourcen würden helfen, eure EdTech-Lösung weiterzuentwickeln und einen größeren Einfluss zu erzielen?

Eine engere Zusammenarbeit mit Bildungsgremien auf kommunaler und Landesebene wäre uns willkommen. Wir sind überzeugt, dass wenn Lehrpersonen unsere Lösung kennenlernen und selbst ausprobieren, sie von den Vorteilen adaptiver Lehre überzeugt sein werden. Also geht es uns darum, noch sichtbarer zu werden.

Welche Pläne habt ihr für die Zukunft? Gibt es neue Funktionen oder Projekte, auf die wir gespannt sein können?

Im Moment arbeiten wir vor allem daran, den Prozess der Erstellung von Übungen noch einfacher zu machen. Jede Lehrperson soll genau da anfangen können, wo es für sie Sinn ergibt: Mit einem Worksheet, mit dem sie schon seit Jahren lehren, oder mit einer frischen Idee, die sie kollaborativ mit unserer KI aufbereiten. Denn auch die Inhaltserstellung soll individualisiert sein und Spaß machen! Dann haben wir noch motiviertere Lehrpersonen. Das kann für die Bildung nur gut sein.

Über die Vodafone Stiftung Deutschland

Die Vodafone Stiftung setzt sich für gute Bildung in einer zunehmend digitalen Welt ein, die auf die individuellen Talente und Fähigkeiten der Schüler:innen eingeht und Lehrkräfte für einen digitalen Unterricht befähigt. Die Stiftung engagiert sich für die Vermittlung von 21st Century Skills und eine bessere Nutzung der digitalen Chancen, um Lehren und Lernen auf eine neue Stufe zu heben und mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Dazu unterstützen wir die innovativen Kräfte im Bildungswesen und arbeiten konstruktiv an strukturellen Reformen des Bildungssystems mit.www.vodafone-stiftung.de

Mehr über Brian:

brian.study

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