25. Juni 2025

#SpotlightOnEdTechs
Innovation in der digitalen Bildungslandschaft

„Digitale Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe an einer digitalen Welt“, kommentiert unser Geschäftsführer Matthias Graf von Kielmansegg die Relevanz von EdTechs für die deutsche Bildungslandschaft. „EdTechs können wie kaum andere Innovationen im Bildungsbereich, vor allem im Bereich der digitalen Bildung, vorantreiben.“

Aber was genau sind eigentlich EdTechs?

Diese Frage wollen wir in den kommenden Wochen beantworten, indem wir in die Welt von Start-Ups eintauchen, die sich – genau wie wir bei der Vodafone Stiftung Deutschland – mit digitaler Bildung auseinandersetzen und eine besondere Leidenschaft für Bildung und Innovationen im Bildungssektor haben.

Mit unserer Beitragsserie #SpotlightOnEdTechs stellen wir ausgewählte Jungunternehmen vor, die sich für die Förderung von Innovation im deutschen Bildungssystem einsetzen.

Wir möchten aufzeigen, welche positiven Einflüsse diese Unternehmen auf das Bildungswesen in Deutschland haben können. Dabei hat jeder der Ansätze das Potenzial, die Bildung in Deutschland nachhaltig zu verbessern und zu bereichern.

Also: Vorhang auf und #Spotlight an!

Heute stellen wir EduSparks vor:

Stellt euch bitte in drei Sätzen vor! Welche Bildungsbereiche oder Lernziele spricht euer Unternehmen an?

Die EduSparks gGmbH unterstützt Schulen dabei, zukunftsfähige (Medien- und KI-)Bildung im Schulalltag zu verankern – insbesondere dort, wo bestehende Medienkonzepte oder landesseitige Handlungsempfehlungen noch in keine passgenaue, systematisch umgesetzte Praxis überführt wurden. Mit dem übergeordneten Ziel, die digitale Mündigkeit der jungen Generation chancengerecht und systematisch zu fördern, agieren wir als „agile Kapazitätserweiterung für Schulen“ – an der Schnittstelle von Bildungsangebot und Schulrealität. In der Rolle eines neutralen Partners und operativen Projektleiters identifizieren wir bestehende Bildungsangebote, adaptieren diese auf die realen Bedarfe der Schule und schaffen so spürbare Entlastung, Motivation und eine wirksame Verstärkung schulischer Ressourcen.

Was motiviert euch und in welcher Entwicklungsphase befindet sich euer EdTech momentan?

Unsere Motivation schöpfen wir aus der Verbindung von eigener Elternperspektive und langjähriger Erfahrung in digitaler Transformation und Projektmanagement aus der Privatwirtschaft. Wir erleben, dass wertvolles Wissen und bestehende Angebote den Lernort Schule oft gar nicht richtig erreichen oder dort nicht systematisch weiterentwickelt werden. Um den finanziellen und strukturellen Herausforderungen im Bildungssystem jetzt wirksam zu begegnen, ist eine gezielte Stärkung jeder einzelnen Schule erforderlich – und ja, auch durch zusätzliche Kapazitäten und finanzielle Unterstützung. Unser Angebot richtet sich an Schulen, bei denen digitale Bildung aus den unterschiedlichsten Gründen eine nachgeordnete Rolle gespielt hat oder einzelne Entwicklungsbereiche bislang unberücksichtigt geblieben sind. Wir organisieren konkrete Maßnahmen je nach Digitalkompetenz und binden dafür die passenden Bildungsakteure ein. Aktuell befinden wir uns in einer unternehmerischen Aufbauphase und erproben, was die Erfolgsfaktoren dieser „agilen Kapazitätserweiterung“ konkret sind und welcher Nutzen, Herausforderungen und notwendigen Strukturen für nachhaltige Wirksamkeit damit verbunden sind.

Welche Veränderung oder Verbesserung in der Bildungslandschaft möchtet ihr mit eurer Lösung bewirken?

Unser Ziel ist es, dass Schulabgänger zukunftsrelevante Kompetenzen erwerben – fachlich, digital, sozial und kulturell – um sich selbstbestimmt in einer zunehmend digitalen Gesellschaft zu bewegen und aktiv sowie verantwortungsvoll am Arbeits- und Gemeinschaftsleben teilzunehmen. Wir möchten bewirken, dass digitale Bildung an Schulen nicht aufgrund von anderen Themen depriorisiert, sondern systematisch und nachhaltig umgesetzt wird. Durch unsere Vorgehensweise erhalten Schulen nur die benötigte Unterstützung beim Aufbau von Medien- und KI-Kompetenzen sowie bei der Auseinandersetzung mit einem modernen Wissensmanagement. Zudem tragen wir dazu bei, dass bestehende Bildungsangebote (in einem wachsenden Produkt- und Dienstleistungsmarkt für Bildung) gezielter und niedrigschwellig an Schulen gelangen und damit konkrete Umsetzungserfolge erzielt werden, die im Alltagsstress oft auf der Strecke bleiben. Die Entlastung der Lehrkräfte spielt in einer ersten Phase eine wesentliche Rolle.

Ergänzend dazu liegt ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeit auch in der Förderung eines gemeinsamen Verständnisses von Medienbildung – zwischen schulischen Bildungszielen und elterlichen Erziehungsvorstellungen. Wir bereiten zentrale Inhalte kompakt und zielgruppengerecht auf und vermitteln sie über moderne Bildungs- und Kommunikationsformate.

Wie gestaltet ihr die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und Kommunen, um sicherzustellen, dass eure Lösungen den Bedürfnissen des Bildungssystems entsprechen?

Wir arbeiten dialogorientiert, netzwerkbasiert und sind in der lokalen Bildungslandschaft eingebunden – Schulen, kommunale Akteure, die Medienberater NRW, Schulträger oder das lokale Schulamt kennen uns. Die Maßnahmen werden mit ausgewiesenen Bildungsexperten entwickelt, die wiederum mit dem Bildungssystem eng verknüpft sind, wodurch wir flexibel auf bestehende Herausforderungen der Schulen eingehen und gleichzeitig strukturiert Wirkung erzielen. Durch unsere transparente Arbeitsweise und gezielte lokale Aufklärungsarbeit sind wir zudem im schulischen Umfeld und insbesondere in der Elternschaft sichtbar und gut vernetzt.

Das Team von EduSparks:

Wie können Bildungseinrichtungen konkret von eurer Anwendung profitieren, um Herausforderungen und Aufgaben besser zu lösen?

EduSparks entlastet durch aufbereitetes Wissen, operative Umsetzung und Finanzierungsorganisation. Schulen profitieren von praxiserprobten Konzepten, moderierter Projektleitung und einem interdisziplinären Netzwerk – ohne Mehraufwand im Kollegium. So entsteht Raum für Motivation und eine Weiterentwicklung im eigenen Tempo.

Unser Unterstützungsangebot setzt dort an, wo die Schule aktuell Bedarf sieht. Durch diesen passgenauen Einstieg entsteht Vertrauen – erste Umsetzungserfolge stärken die Motivation im Kollegium und bei allen Beteiligten. Der Maßnahmenkatalog ist bewusst breit aufgestellt: Er reicht von Fortbildungsformaten wie Workshops, Impulsvorträgen für pädagogische Tage oder kurzen „Snack“-Fortbildungen in Dienstbesprechungen bis hin zu praxisnaher Unterrichtsbegleitung im Tandem-Teaching, zeitgemäße Informationsabenden für Eltern, strukturgebender Unterstützung im Schulalltag und individuellen Beratungsgesprächen. Wir beschaffen externe Expertise und Strukturhilfe IN den Lernort. Dafür arbeiten wir mit einem großen Netzwerk an Bildungsexperten zusammen und vermitteln nur ausgewiesene Kompetenzträger an die Schulen. Wir analysieren das vielfältige Dienstleistungs- und Produktangebot des Bildungsmarkts und bewerten es für die jeweilige Schule neutral und bedarfsorientiert. Ob gemeinnützige, kostenlose oder kommerzielle Angebote – wir machen das (Markt-)Angebot transparent und matchen es mit der Nachfrage.

Wie seht ihr die Rolle von Technologie bei der Transformation des Lernens und der Bildung?

Technologie ist kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug für mehr Teilhabe, kritisches Denken und kreative Entfaltung. Entscheidend ist, dass Schulen die nötigen Strukturen und Kompetenzen erhalten, um technologische Entwicklungen reflektiert, souverän und wirksam in Lernprozesse einzubetten. Dafür braucht es mehr als digitale Tools – es braucht befähigte Menschen, verlässliche Strukturen und ein klares Verständnis für den gesellschaftlichen Auftrag von Bildung. Technologie und „Digitale Bildung“ ermöglichen digitale Lernpfade für Schüler. Diese sind ein elementarer Baustein für Chancengerechtigkeit und eine aktive Teilhabe in einer vielfältigen, demokratischen Gesellschaft.

Welche Herausforderungen seht ihr aktuell in der EdTech-Branche und wie geht ihr damit um?

Aktuell beobachten wir in der EdTech-Branche eine zunehmende Fragmentierung und Kommerzialisierung, die viele Schulen überfordert und die Orientierung im wachsenden Bildungsangebot erschwert. Gleichzeitig fehlt es oft an Kapazitäten, um digitale Lösungen sinnvoll zu testen und in die systemische Schulentwicklung einzubetten. Das in der digitalen Privatwirtschaft erlebte Prinzip von „Trial & Error“ sowie das dazugehörige Mindset werden zwar in Fachkreisen und einzelnen Leuchtturmschulen diskutiert, sind jedoch im breiten schulischen Alltag bislang kaum bekannt oder gelebte Praxis. Unsere Antwort darauf ist ein produktneutraler und niedrigschwelliger Ansatz: Wir agieren als Übersetzer, Navigator und Umsetzer, um bestehende Angebote bedarfsorientiert und adaptiert an Schulen zu vermitteln und so die Lücke zwischen punktuellen Maßnahmen und nachhaltiger Schulentwicklung gezielt zu schließen.

Wie könnte die Zusammenarbeit zwischen EdTech-Unternehmen und der Politik dazu beitragen, die digitale Bildung zu verbessern und Innovationen voranzutreiben?

Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, in denen Innovation ausprobiert, skaliert und nachhaltig verankert werden kann – jenseits von Leuchtturmprojekten. Dafür braucht es mutige Pilotregionen, flexible Fördermodelle und eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit EdTechs als Umsetzungspartnern vor Ort. Dezidierte ProjektleiterInnen (Allrounder) können Schulen konkret entlasten, wenn sie den Ed-Tech-Markt kennen und gleichzeitig mit dem lokalen Bildungssystem zusammenarbeiten und den Austausch zwischen Praxis und Politik fördern. Entscheidend ist: hinter jedem tragfähigen Wirkungsmodell stehen Menschen – Beziehungen, Vertrauen und die zwischenmenschliche Dimension sind auch bei flächendeckenden Lösungen zentral für einen nachhaltigen Erfolg.

Welche Unterstützung oder Ressourcen würden helfen, eure EdTech-Lösung weiterzuentwickeln und einen größeren Einfluss zu erzielen?

Wir benötigen versierte Partner, die die Idee und das Vorgehen des „jungen Pflänzchens“ unterstützen möchten und uns bei der Entwicklung eines nachhaltigen, tragfähigen Wirkungsmodells helfen. Nachdem wir mit einer soliden Anschubfinanzierung gestartet sind, bewegen wir uns nun von der Gründungsphase in die Aufbauphase. Hierfür sind wir auf der Suche nach Partnern, die auf Basis unserer bisherigen Leistung an uns glauben und eine Grundfinanzierung für die Aufbauphase der kommenden Jahre ermöglichen.

Zudem freuen wir uns über den Austausch mit weiteren EdTechs und Bildungsakteuren, um gemeinsam hands-on an tragfähigen Lösungen für eine zukunftsfähige Bildung zu arbeiten.

Welche Pläne habt ihr für die Zukunft? Gibt es neue Funktionen oder Projekte, auf die wir gespannt sein können?

Für die Zukunft möchten wir unser Modell der „agilen Kapazitätserweiterung“ gezielt weiterentwickeln, unser Wissen systematisch übertragbar machen und auf Schulen in weiteren Kommunen skalieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Weiterentwicklung unserer Angebotsstrategie, der Finanzierungskonzepte und der Wirkungsmessung – mit dem Ziel, Schulen noch gezielter und wirksamer unterstützen zu können.

Über die Vodafone Stiftung Deutschland

Die Vodafone Stiftung setzt sich für gute Bildung in einer zunehmend digitalen Welt ein, die auf die individuellen Talente und Fähigkeiten der Schüler:innen eingeht und Lehrkräfte für einen digitalen Unterricht befähigt. Die Stiftung engagiert sich für die Vermittlung von 21st Century Skills und eine bessere Nutzung der digitalen Chancen, um Lehren und Lernen auf eine neue Stufe zu heben und mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Dazu unterstützen wir die innovativen Kräfte im Bildungswesen und arbeiten konstruktiv an strukturellen Reformen des Bildungssystems mit.www.vodafone-stiftung.de

Mehr über EduSparks:

edusparks.de

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