7. September 2020

Fünf gute Gründe für Digitales im Unterricht

Ob es an deutschen Schulen einen mittelfristigen Digitalisierungsschub als Reaktion auf die pandemiebedingten Einschränkungen geben wird, ist bisher weitestgehend umstritten. Was aus unserer Sicht für mehr digitale Elemente im Unterricht spricht, haben wir in fünf Punkten zusammengefasst:

Es folgt ein Auszug des Tätigkeitsberichts der Stiftung für das Jahr 2019.

  1. Nur wer die digitale Welt versteht, kann sie in Zukunft auch gestalten:
    Sich im digitalen Raum zu bewegen ist Teil der Lebensrealität der meisten Kinder und Jugendlichen. Für sie gehört es wie selbstverständlich dazu, Smartphone und Tablet zu bedienen. Aber: Wer streamen, chatten und wischen kann, der begreift die digitale Welt noch lange nicht. Wer auf die Gesellschaft der Zukunft vorbereitet sein will, muss die Funktionsweise und Gesetzmäßigkeiten digitaler Angebote verstehen und diese selbst gestalten können. Deshalb ist es so wichtig, jungen Menschen einen Weg zu zeigen, wie sie eigenständig, kreativ und kritisch mit digitalen Technologien umgehen können. Ob Programmieren, Robotik oder kreative Problemlösung: Die Vermittlung von technischen, sozialen und emotionalen Kompetenzen im Unterricht – egal in welchem Fach – ist dabei unabdingbar.
  2. Die Arbeit mit digitalen Technologien macht Spaß – und bereichert den Unterricht:
    Wer einmal eine Gruppe Siebtklässler:innen erlebt hat, die gemeinsam eine Wetterstation aufgebaut und programmiert hat, um damit die Stickstoffbelastung zu messen, kann sich der Begeisterung kaum entziehen. Und wer Schulkinder gesehen hat, die mit viel Kreativität Fabeln programmieren und visualisieren, ist restlos überzeugt: Kinder sind neugierig, sie wollen gestalten, ausprobieren, erfinden. Sie träumen groß, scheitern, stehen auf und probieren es von vorn. Diesen Geist können sie wunderbar beim Programmieren ausleben. Und lernen ganz nebenbei eine Menge. Digitale Tools eröffnen im Unterricht völlig neue Dimensionen, Schüler:innen werden durch sie zu aktiven Gestaltern, Entdeckern und Erfindern. Und: Lehrkräfte, die sich auf diese Reise einlassen, sind häufig begeistert, wie einfach sich Technologien in den Unterricht integrieren lassen.
  3. Algorithmen, Codes, Roboter – das betrifft uns alle:
    Das Digitale tangiert alle Bereiche der Gesellschaft, es ist ein übergreifendes Thema. Wir sollten ihm mit Neugier und gleichzeitig kritischen Fragen be­gegnen. Dazu gehört auch, algorithmisches Denken und digitale Technologien zumindest ansatzweise zu begreifen und die Vorstellung zu entwickeln, wie Programmiersprachen funktionieren. Nur so werden Erwachsene und Schulkinder zu Verstehern der Gegenwart und der Zukunft. Denn eines ist sicher: Wer weiß, was ein Algorithmus ist und wie er funktioniert, wer die Bedeutung von Daten und Datenanalyse begreift, wird sich in der modernen Welt wesentlich besser zurechtfinden – und ist unabhängig von technischen Entwicklungen gerüstet für eine digitale Zukunft.
  4. Fit sein für den Arbeitsmarkt der Zukunft:
    Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt nachhaltig. Ob Kassierer:in, Jurist:in oder Bankmitarbeiter:in – zwei Drittel der Berufe weltweit sind gefährdet, sagt Zukunftsforscher Gerd Leonhard. Die gute Nachricht: Die Hälfte der Berufe, die es im Jahr 2030 geben wird, ist noch nicht mal erfunden. Aber: Ohne Digitalbezug im Unterricht werden es Schüler:innen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft schwer haben. Wo kann man einen jungen Menschen besser auf ein spannendes Thema aufmerksam machen – vielleicht sogar eine Leidenschaft entfachen – als im Unterricht? Programmiersprachen zu beherrschen wird für das 21. Jahrhundert ebenso wichtig sein wie der sichere Umgang mit Fremdsprachen. Nur wer hier mitreden kann, wird die Zukunft mitgestalten. Geben wir unseren Schüler:innen diese Chance!
  5. Digitales kann Bildung demokratisieren:
    Kinder, die zu Hause keinen Zugang zu digitalen Tools haben oder von den Eltern keinen sinnvollen Umgang mit ihnen beigebracht bekommen, müssen in der Schule die Möglichkeit finden, diese Kulturtechnik der Zukunft zu erlernen. Die Beschäftigung mit Technologien im Unterricht lohnt sich nachhaltig, denn sie sorgt für individualisiertes Lernen gemäß eigener Lernstile und Voraussetzungen. Das demokratisiert den Zugang zur Bildung – und das ist nicht zuletzt auch ein Geschlechterthema. Denn noch immer ergreifen Jungs häufiger technische Berufe als Mädchen. Doch je früher diese mit Programmierung in Berührung kommen, desto eher trauen sie sich später eine Tätigkeit mit Technikbezug zu. Wir fördern diesen Schritt ganz bewusst: Mädchen in den Roboterworkshops sind bei Coding For Tomorrow Alltag.

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