Interview: Hortkinder entdecken die digitale Welt
Mit wie vielen Schüler:innen waren Sie bereits im GoodLab?
Ich komme regelmäßig mit Hortkindern hierher. Sie sind zwischen 9 und 12 Jahre alt und experimentieren an einem Tages- oder mehrtägigen Projekt.
Welche Projekte haben die Hortkinder realisiert?
Drei Mädchen haben zum Beispiel eine App programmiert, mit der sie einschätzen können, wie viel Müll sie produzieren beziehungsweise wieviel Umweltschutz sie selbst betreiben. Zwei andere Kinder wollen in einer virtuellen Welt Fische mit Sensoren ausstatten, damit diese sich nicht im Plastik verfangen. Ein anderes Team wiederum hat einen virtuellen Supermarkt errichtet, in dem man die Nachhaltigkeit der Produkte vergleichen kann.
Welches Feedback erhalten Sie von den Schüler:innen?
Der Besuch ist freiwillig und die meisten kommen wieder mit, weil es ihnen großen Spaß macht. Einige von ihnen leben sogar richtig auf. Zwei Mädchen, die sonst eher zurückhaltend sind, haben durch ihre Programmiererfolge an Selbstbewusstsein gewonnen und ein Junge, der weder hören noch sprechen kann, tobt sich hier an den innovativen technischen Geräten förmlich aus.
Ist Ihr Hort digital ausgestattet?
Nein, ist er nicht. An der Grundschule wird zwar mit Lernprogrammen gearbeitet und im Internet recherchiert, aber einen Cutter, Plotter oder 3-D-Drucker gibt es bei uns nicht. Auch Informatik- oder Programmierkurse finden nicht statt. Deshalb finde ich es so toll, dass es den Kindern außerhalb der Schule ermöglicht wird, erste Schritte im Codieren machen zu können oder digitale Geräte kennenzulernen und damit zu experimentieren. Die Kinder gehen sehr unbefangen mit den Technologien der digitalen Werkstatt um.
Was haben Sie persönlich durch den Besuch des GoodLabs gelernt?
Durch meine frühere Tätigkeit im Webdesign ist mir die digitale Welt geläufig. Aber im digitalen Bereich muss man permanent auf dem laufenden sein, so habe ich Programme für den T-Shirtdruck kennengelernt oder den Umgang mit einem 3-D-Drucker. Das finde ich sehr spannend. Diese Begeisterung möchte ich an die Kinder weitergeben.
Wie reagieren die Eltern auf die Besuche im GoodLab?
Sie sind sehr positiv eingestellt. Ihnen ist es wichtig, dass ihre Kinder gefordert werden und an möglichst vielen innovativen Angeboten teilnehmen. Was die Themen Umwelt- und Klimaschutz angeht, sensibilisieren sie ihre Kinder sowieso schon von Haus aus dafür.
Anne Schaar