14. September 2020

Trendguide: Schulen der Zukunft

„Die Corona-Krise ist für die Schulen wie ein Experiment, das nie vorstellbar war: Wir nehmen alle Schülerinnen und Schüler einmal aus der Schule und müssen uns mit Digitalem befassen, weil es sonst keine Alternative zum Präsenzunterricht gibt.“ Johanna Börsch-Supan, Leiterin Strategie und Programm bei der Vodafone Stiftung, ist eine der ExpertInnen, die für den Trendguide: Schulen der Zukunft der Friedrich-Naumann-Stiftung interviewt wurden. Auf Basis dieser Gespräche ist eine Veröffentlichung entstanden, die sich mit relevanten Trends, Prinzipien, Perspektiven und Pionieren befasst, die die Schule von morgen gestalten.

Es folgen Ausschnitte der Gesamtpublikation.

Lehren vor und aus Corona

„PISA“ ist seit 2000 die Begründung, warum sich die Schulen in Deutschland ändern müssen. Warum deutsche Schulen in Zukunft besser werden müssen, lässt sich seit 2020 mit einem Wort begründen: Corona. Die Corona-Pandemie ist der neue PISA-Schock. Corona wird zum Game-Changer des digitalen und hybriden Lernens. Die Krise deckt einerseits auf, wie viel noch getan werden muss und wie weit abgehängt deutsche Schulen vor allem in puncto Digitalisierung sind. Andererseits ergeben sich durch Corona auch neue Möglichkeitsräume und konkrete Aufgaben für die nächsten Jahre.

Die deutschen Schulen werden in den nächsten Jahren heterogener, inklusiver und individueller. Das hat Folgen für die Primär- und Sekundarschulen: Vor allem frühe Bildung muss aufgewertet und stärker institutionell gefördert werden. Schulen in kritischer Lage, wie beispielsweise in einkommens- und strukturschwachen Gegenden, brauchen mehr Budgets, Personal und Unterstützung.

Neue Technologien wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz und Veränderungen in der Arbeitswelt fordern die Schulen in Zukunft radikal und nachhaltig heraus. Bildung wird individualisierter, interaktiver und interdisziplinärer. Die Weiterbildung der Lehrkräfte wird selbstverständlicher Bestandteil des schulischen Alltags. Zum zentralen Akteur wird die Schulleitung. Um ihre Potenziale nutzen zu können, brauchen Schulen Autonomie und Partnerschaften mit externen Akteuren wie bspw. Stiftungen.

STATEMENT

Das Bildungssystem wird immer ein Tanker bleiben, die Zivilgesellschaft sind die Schnellboote, die neue Möglichkeiten scouten und testen können und dann Angebote zur Umsetzung machen. Wir müssen die Kommunikation zwischen den Schnellbooten und dem Tanker sicherstellen und vertiefen, sodass Piloten möglich werden, von denen wir lernen können.

Johanna Börsch-Supan, Leiterin Strategie und Programm, Vodafone Stiftung

Die Bildungswelt im Jahr 2030 wird sich von der heutigen grundlegend unterscheiden. „Beste Bildung für alle“ geht nur über eine deutliche Verbesserung von Bildungszugang, Bildungsqualität und Bildungsgerechtigkeit. Zum Zukunftsmodell und Transmissionsriemen einer durchlässigeren Gesellschaft werden „Aufstiegsschulen“, welche das gemeinsame längere Lernen und die individuelle Förderung von leistungsschwachen und leistungsstarken Schülern und Schülerinnen verbinden.

Die für diesen Beitrag verwendeten Illustrationen stammen aus dem Trendguide: Schulen der Zukunft und wurden erstellt von Anne-Marie Pappas.

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