4. Juni 2014

Kitas als Brückenbauer

Von: Mohini Lokhande

Ein Forschungsprojekt zur kooperativen Elternarbeit des Forschungsbereich beim Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR)s, gefördert von der Vodafone Stiftung Deutschland.

Die Aufgaben von Kindertagesstätten gehen heute weit über die pädagogische Förderung der Kinder hinaus. Kitas fällt eine Rolle als Brückenbauer zu: sie ermöglichen Familien den Zugang zu Bildungs- und Beratungsangeboten und unterstützen sie dadurch bei der Förderung ihrer Kinder. Mehr und mehr Kitas setzen dies um. Allerdings werden Zuwandererfamilien durch die bestehenden Angebote häufig nicht erreicht, obwohl das Interesse groß ist. Bundesweit erfüllen nur 27,4 Prozent der Kitas die zentralen Voraussetzungen für eine interkulturelle Öffnung ihrer Elternbildungsangebote: dort werden die pädagogischen Fachkräfte interkulturell geschult, die Kitas kooperieren bei Bildungs- und Beratungsangeboten mit lokalen Initiativen und Einrichtungen und sie geben Eltern vielfältige Möglichkeiten, sich an der Gestaltung des Kita-Alltags zu beteiligen. Zudem bieten die Kitas bei Bedarf ergänzend spezifische Bildungsangebote für Eltern mit Migrationshintergrund an.

Selbst unter den Kindertageseinrichtungen mit einem hohen Anteil von Zuwandererkindern erfüllen mit 46 Prozent nur knapp die Hälfte die Rahmenbedingungen für eine interkulturelle Öffnung. Damit das Ziel eines flächendeckenden Ausbaus der interkulturellen Elternbildung erreicht werden kann, benötigen die Kitas finanzielle und konzeptionelle Unterstützung: der für die Elternbildung nötige Zeitaufwand muss bei den Personalkapazitäten berücksichtigt werden. Als Kooperationsform mit lokalen Initiativen und Einrichtungen eignen sich vor allem Familienzentren oder lokale Bildungslandschaften. Zudem muss die interkulturelle Elternbildung ein zentrales Element in der Erzieherausbildung und -fortbildung werden. Der Ausbau der interkulturellen Elternbildung ist ein wesentlicher Beitrag, um allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft gleiche Bildungs- und Teilhabechancen zu eröffnen.

Über den Forschungsbereich beim Sachverständigenrat
Der Forschungsbereich beim Sachverständigenrat führt eigenständige, anwendungsorientierte Forschungsprojekte zu den Themenbereichen Integration und Migration durch. Die projektbasierten Studien widmen sich neu aufkommenden Entwicklungen und Fragestellungen. Ein Schwerpunkt der Forschungsvorhaben liegt auf dem Themenfeld Bildung. Der SVRForschungsbereich ergänzt die Arbeit des Sachverständigenrats. Die Grundfinanzierung wird von der Stiftung Mercator getragen.

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration geht auf eine Initiative der Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung zurück. Ihr gehören weitere sechs Stiftungen an: Bertelsmann Stiftung, Freudenberg Stiftung, Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Körber-Stiftung, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Vodafone Stiftung Deutschland. Der Sachverständigenrat ist ein unabhängiges und gemeinnütziges Beobachtungs-, Bewertungs- und Beratungsgremium, das zu integrations- und migrationspolitischen Themen Stellung bezieht und handlungsorientierte Politikberatung anbietet. www.svr-migration.de

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