17. September 2015

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Geschichten über Abbruch und Umwege in Studium und Ausbildung – unser neues Buch in Kooperation mit der Deutschen Journalistenschule.

Rund ein Viertel aller jungen Menschen bricht seine Ausbildung oder sein Studium ab – so der Durchschnittswert aus dem aktuellen Nationalen Bildungsbericht der Bundesregierung: Bei den Auszubildenden werden durchschnittlich 22 Prozent aller Verträge innerhalb der ersten zwei Jahre aufgelöst, bei den Studierenden beenden 28 Prozent vorzeitig ihr Bachelorstudium. Natürlich führt nicht jeder Abbruch zu einem gescheiterten Lebensweg. Aber die erstaunlich hohe Zahl sollten wir auch nicht einfach ignorieren. Zumal: Wenn man sich die Zahlen genauer ansieht, wird deutlich, dass sich hier die sozialen Ungleichheiten fortsetzen, die auch sonst im deutschen Bildungssystem immer wieder zu finden sind. Jugendliche aus benachteiligten Elternhäusern sind nicht nur überproportional schlechter in der Schule als ihre Klassenkameraden aus bessergestellten Familien, sondern brechen im Durchschnitt auch häufiger ihre Ausbildung ab. Deshalb hat die Vodafone Stiftung Deutschland, die sich für die Verbesserung der Chancen auf Bildung und sozialen Aufstieg engagiert, dieses Thema aufgegriffen.

Wir wollten das Problem der hohen Abbrecherquoten besser verstehen und stärker bekanntmachen. Hierfür ist es zunächst wichtig, die Geschichten hinter den offiziellen Statistiken zu finden und zu erzählen. Dies wiederum ist die Leidenschaft der Studierenden der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München. Nachdem wir bereits im vergangenen Jahr sehr erfolgreich mit der DJS kooperiert hatten, haben wir nun den Studierenden der aktuellen Masterklasse dieses Thema gestellt. Sie haben sich sofort darauf gestürzt – mit viel Energie, kritischer Schärfe sowie der nötigen Spur publizistischen Witzes – und sind losgezogen, um der großen Zahl der Studien- und Ausbildungsabbrecher auf den Grund zu gehen.

Die Geschichten, die sie gefunden haben, zeigen, dass es eben nicht nur die Schuld der einzelnen Jugendlichen ist, wenn sie sich auf ihrem Weg durch Studium und Ausbildung verfahren, sondern es existieren auch große Defizite im Verkehrsleitsystem des Bildungswesens. Wenn ein junger Mensch eine Lehrstelle oder einen Studienplatz bekommen hat, heißt es eben noch lange nicht, dass er es auf die Autobahn des Bildungswesens geschafft hat und automatisch das (richtige) Ziel erreichen wird. Vielmehr gilt es, allen Jugendlichen künftig noch stärker zu helfen, gleich die richtige Auffahrt zu finden, und diejenigen, die wieder abfahren wollen, dabei zu unterstützen, schnellstmöglich die Route zu nehmen, die für sie die beste ist.

Über die Deutsche Journalistenschule
Die DJS ist die renommierteste Journalistenschule in Deutschland. Seit 1949 wurden hier rund 2200 junge Leute zu Redakteurinnen und Redakteuren ausgebildet. Sie arbeiten erfolgreich bei Zeitungen und Zeitschriften, im Hörfunk und Fernsehen, in Online-Redaktionen, bei Pressestellen oder als freie Journalisten. www.djs-online.de

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