05. Oktober 2023
Studie der Vodafone Stiftung: 73 Prozent der jungen Menschen befürchten, keine bezahlbare Wohnung zu finden
- Repräsentative Befragung der Vodafone Stiftung: Mehrheit der befragten Jugendlichen sieht in zunehmender Digitalität sowohl für Gesellschaft als auch für persönliche Entwicklung positive Effekte
- 66 Prozent der Jugendlichen nennen einen sicheren Arbeitsplatz als wichtigstes persönliches Ziel
- Jugendliche sehen Einsatz für Chancengerechtigkeit als zentrale Aufgabe der Bildungspolitik
Berlin/Düsseldorf, 05.10.2023. Eine große Mehrheit der Jugendlichen sieht starke Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft durch die zunehmende Digitalisierung, erkennt darin aber auch persönliche Chancen. 94 Prozent der Befragten erwarten aufgrund der Digitalisierungsprozesse sehr starke (48 Prozent) oder starke (46 Prozent) Veränderungen. Ähnlich viele Jugendliche (91 Prozent) gehen davon aus, dass sich die Gesellschaft und das soziale Miteinander wandeln werden. Diesen Veränderungen blicken die Jugendlichen positiv entgegen: 79 Prozent erwarten positive Effekte für die persönliche Entwicklung, 69 Prozent positive Effekte auf die Gesellschaft. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stiftung.
Ruf der Jugendlichen nach stärkerer politischer Interessenvertretung ernst nehmen
„Viele Jugendliche blicken einerseits sorgenvoll auf die Zukunft, nehmen aber andererseits die Veränderungen durch die Digitalisierung positiv auf und verbinden sie mit Chancen für die persönliche Entwicklung“, kommentiert Matthias Graf von Kielmansegg, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland. „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen auch: Die Wünsche der Jugendlichen haben sich im Vergleich zu vorherigen Jahren nicht wesentlich verändert. Ein dringender Wunsch dabei ist, dass ihre Interessen stärker von der Politik wahrgenommen werden.“
Viele Jugendliche blicken einerseits sorgenvoll auf die Zukunft, nehmen aber andererseits die Veränderungen durch die Digitalisierung positiv auf und verbinden sie mit Chancen für die persönliche Entwicklung.
Matthias Graf von Kielmansegg
Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland
Jugendliche sorgen sich um ihre finanzielle Situation
Eine große Sorge der Jugendlichen ist es, in Ausbildung oder Studium nicht genügend Geld zur Verfügung zu haben. 73 Prozent der jungen Menschen befürchten, keine bezahlbare Wohnung zu finden. Als wichtigste Aufstiegsfaktoren werden neben Fleiß (91 Prozent) vor allem Fachkenntnisse (91 Prozent) und Eigeninitiative (90 Prozent) gesehen.
Individuelle Lebensziele wichtiger als gesellschaftliche Ziele
Im Vergleich zum zweiten Jahr der Corona-Pandemie sind die Zukunftssorgen der Jugendlichen im Jahr 2022 zwar sichtbar gesunken, mit 71 Prozent aber dennoch hoch (2021: 86 Prozent). Hauptgründe sind Inflation, Klimawandel und Krieg. Wichtige Ziele der Jugendlichen ist ein sicherer Arbeitsplatz, genügend Freizeit neben dem Beruf zu haben und Ideen und Vorstellungen vom Leben verwirklichen zu können (jeweils 97 Prozent). Weniger zentral ist es für junge Menschen, eine eigene Familie zu gründen (77 Prozent), sich um andere Menschen zu kümmern und etwas Nützliches für die Gesellschaft zu leisten (jeweils 76 Prozent).
Wünsche der Jugend an Politik unverändert
Die Wünsche mit Bezug auf die politische Beachtung sind nahezu identisch mit den Ergebnissen aus einer Befragung aus dem Jahr 2019: die Jugendlichen wünschen sich, dass die Politik ihre Interessen stärker berücksichtigt, Versprechen einhält und sich mit für sie wichtigen Themen wie Bildung, Umwelt und Klimaschutz beschäftigt. Zudem sehen sie eine zentrale Aufgabe der Bildungspolitik darin, Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen zu schaffen (63 Prozent) und die Ausstattung der Schulen zu verbessern (62 Prozent).
Grafiken der Studie
Methodik der Studie
Die Erhebung wurde von infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stiftung durchgeführt. Die Erhebung fand im Zeitraum vom 26. November bis zum 12. Dezember 2022 statt. Die Grundgesamtheit für die Befragung bildeten 2.069 deutschsprachige Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 24 Jahren (1.037 14- bis 19-Jährige und 1.032 20- bis 24-Jährige) in Privathaushalten in Deutschland. Die Stichprobenziehung erfolgte als Quotenstichprobe. Die Quoten wurden so angelegt, dass die Stichprobe in den wesentlichen Merkmalen der Struktur der Grundgesamtheit entspricht.
Über die Vodafone Stiftung Deutschland
Die Vodafone Stiftung setzt sich für gute Bildung in einer zunehmend digitalen Welt ein, die auf die individuellen Talente und Fähigkeiten der Schüler:innen eingeht und Lehrkräfte für einen digitalen Unterricht befähigt. Die Stiftung engagiert sich für die Vermittlung von 21st Century Skills und eine bessere Nutzung der digitalen Chancen, um Lehren und Lernen auf eine neue Stufe zu heben und mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Dazu unterstützen wir die innovativen Kräfte im Bildungswesen und arbeiten konstruktiv an strukturellen Reformen des Bildungssystems mit. www.vodafone-stiftung.de
Die Stiftung ist Teil eines Bündnisses von über 120 Organisationen und Institutionen, die in einem gemeinsamen Appell den Bundeskanzler und die Regierungschef:innen der Länder aufrufen, mit einem Nationalen Bildungsgipfel einen grundlegenden Reformprozess im Bildungswesen einzuleiten. Die Initiative nutzt den Hashtag #NeustartBildungJetzt, der Appell und die Liste der Unterstützer:innen sind unter www.neustart-bildung-jetzt.de zu finden.