„Lilo Lausch: Zuhören verbindet!“

Lilo Lausch ist ein Programm der Stiftung Zuhören, das sich an Einrichtungen wendet, die mit Kindern von 2 bis 8 Jahren arbeiten. Es fördert die Zuhörkompetenz und Sprechfreude der Kinder und bietet zahlreiche Methoden und Materialien für die Arbeit mit mehrsprachigen Kindern und die Zusammenarbeit mit Eltern. Darum ist Lilo Lausch auch für die Arbeit mit geflüchteten Kindern und ihren Familien geeignet. Deutschlandweit gibt es bereits 175 „Lilo Lausch Einrichtungen“. Das Bestreben von Lilo Lausch ist es, in den Einrichtungen und Elternhäusern eine neue Zuhörkultur anzuregen, die von Achtsamkeit und Wertschätzung geprägt ist, sowie Bildungsgerechtigkeit und Integration zu fördern. Die pädagogischen Fachkräfte werden mit Fortbildungen und Materialpaketen unterstützt.

In den „Lilo Lausch Hörclubs“ erfahren die Kinder, dass genaues Hinhören Spaß macht. Mit der Elefantendame Lilo Lausch finden sie einen spielerischen Zugang, Gehörtes besser zu verstehen und in eigene Worte zu fassen – eine wichtige Voraussetzung für das Lernen von Sprachen sowie für das Lesen- und Schreibenlernen.

Neben Deutsch wird auch die jeweilige Familiensprache der Kinder berücksichtigt – eine Besonderheit des Projekts. Ein „Akustischer Elternbrief“ lädt in 17 Sprachen Eltern mit Migrationsgeschichte zum Mitmachen ein. Die Eltern lesen beispielsweise den Kindern in ihrer Familiensprache vor oder nehmen gemeinsam mit den Kindern und den pädagogischen Fachkräften Hörspiele mit Geschichten aus ihren Herkunftsländern auf. Wie es klingt, wenn Kinder und Eltern gemeinsam in den „Lilo Lausch Hörclubs“ zu „Hörenmachern“ werden, hören Sie in den „Kita Beispielprojekten“.

Für die Kinder und ihre Eltern ist dies eine besondere Form der Wertschätzung und zeigt ihnen, dass Mehrsprachigkeit eine Bildungschance sein kann. Den Erzieherinnen und Erziehern ermöglicht die Elternpartnerschaft eine Erweiterung ihrer interkulturellen Kompetenz.

An dem Pilotprojekt „Lilo Lausch – Zuhören verbindet!“ der Stiftung Zuhören und der Vodafone Stiftung Deutschland haben sich von 2012 bis 2014 rund 40 Erzieherinnen und Erzieher aus 20 Kindertagesstätten in Wiesbaden beteiligt. Begleitend erhielten die Pädagogen Fortbildungen und tauschten sich regelmäßig über ihre Erfahrungen in der Praxis aus.

Prof. Dr. Norbert Neuß, Professor für „Pädagogik der Kindheit und Elementarbildung“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen, hat das Pilotprojekt „Lilo Lausch – Zuhören verbindet!“ wissenschaftlich begleitet und ausgewertet: „Bei den Kindern wurde erkannt, dass insbesondere Kompetenzen in den Bereichen Zuhören, Aufmerksamkeit und Konzentration sowie sprachliches Interesse wachsen. Angeregt durch die projektbegleitenden Fortbildungen hat sich auch die pädagogische Arbeit in den Kindertagesstätten mit den Kindern und Eltern im Sinne einer interkulturellen Willkommenskultur weiterentwickelt“, erklärt Prof. Dr. Neuß.

Im Jahr 2015 wurde das Programm bereits an Kitas in sechs Bundesländer transferiert. Stand Juli 2016 gibt es bereits 175 „Lilo Lausch Einrichtungen“ sowie Seminare zu Lilo Lausch an der Universität Gießen und der Hochschule RheinMain. Ziel ist es, dass „Lilo Lausch – Zuhören verbindet“ bundesweit anzubieten. Pro Einrichtung fallen Kosten in Höhe von 1.150 Euro an. Diese umfassen die Schulungen sowie das Materialpaket.

Weitere Informationen finden Sie unter www.lilolausch.de

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