Aufstiegsangst?
Von: Steffen Schindler. Mit einem Kommentar von Walter Müller.
Seit den 1960er-Jahren wurden im Zuge der Bildungsexpansion Reformen zur Ausweitung der Bildungsbeteiligung in der Bundesrepublik eingeleitet mit dem Ziel, die Durchlässigkeit im Bildungssystem zu erhöhen. Diese Reformen bestanden im Wesentlichen darin, dass im berufsbildenden Sektor zusätzliche Möglichkeiten geschaffen wurden, das Abitur oder die Fachhochschulreife zu erwerben.
Inwieweit ist es dadurch gelungen, den Zugang zur Studienberechtigung einerseits und den zur Hochschulbildung andererseits zu öffnen und somit die Bildungsungleichheit insgesamt zu verringern? Wurden durch diese bildungspolitischen Maßnahmen tatsächlich mehr Schüler aus bildungsfernen Familien an die Universitäten und Fachhochschulen befördert? Wie hat sich die Quote der Studienberechtigten aus sozial benachteiligten Schichten bis heute verändert? Und motiviert der Erwerb einer Studienberechtigung auch tatsächlich zur Aufnahme eines Studiums? Was lässt sich aus den Befunden für aktuelle Reformen ableiten und wo sollte die Politik zukünftig mit ihren Maßnahmen ansetzen?
In der Studie werden in einer umfassenden historischen Analyse die bildungs- bzw. hochschulpolitischen Reformen der vergangenen Jahrzehnte und ihre Folgewirkungen erstmals systematisch dargestellt und ausgewertet.